Thekla Walker besucht NTB-Gewinner Jacob Huber im Niedermoor
Vom Naturtagebuch zum Termin mit der baden-württembergischen Umweltministerin: Der 12-jährige mehrfache Naturtagebuch-Gewinner Jacob Huber aus Gottenheim lud Thekla Walker ins Niedermoor ein, um mit ihr über den Schutz des bedrohten Moors zu sprechen.
Im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour hat die baden-württembergische Umweltministerin Thekla Walker den 12-jährigen Jacob Huber in Gottenheim besucht. Jacob hat bereits mehrfach den ersten Platz beim Naturtagebuch-Wettbewerb belegt, darunter zweimal mit seinen umfassenden Naturtagebüchern über das Niedermoor bei Gottenheim. Das Moor ist durch einen geplanten Bundesstraßen-Bau akut bedroht, weshalb Jacob bei der letzten Preisverleihung die Ministerin persönlich zu einem Besuch eingeladen hat.
Eine Stunde nahm sich die Ministerin Zeit, und die kleine Gruppe, angeführt von Jacob, machte sich auf den Weg durchs Moor. Mit dabei waren neben der Umweltministerin natürlich Jacobs Eltern, Jacobs Freund und Mentor Peter Lutz, die Landtagsabgeordnete Gabi Rolland, der Bürgermeister von Gottenheim, der stellvertretende Bürgermeister der Nachbargemeine Ihringen, ein Moorexperte aus dem Umweltministerium, ein Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde, sowie BUNDjugend-Geschäftsführerin Sabine Renelt. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung ging es direkt ins Moor, das auf den ersten Blick wie eine unscheinbare Wiese daherkommt. An dieser Stelle soll laut Bundesverkehrswegeplan einmal die B31-West mittendurch führen. Jacob zeigte mithilfe von Pflanzen und einer „live“ entnommenen Bodenprobe, dass die eigentlichen Schätze unterhalb der Oberfläche lagern: Im Torfkörper des Moores ist CO2 gespeichert, und zwar sechsmal soviel, wie in derselben Fläche Wald gespeichert werden könnte! Die Ministerin durfte ein wenig Torf aus dem Moor als Andenken mit nach Hause nehmen.
Obwohl der Besuch recht kurz war, hat er doch Erstaunliches geschafft: Alle Beteiligten haben sich darauf geeinigt, sich nach der politischen Sommerpause an einen Tisch zu setzen und gemeinsam nach Alternativen für den Bundesstraßen-Bau zu suchen. Thekla Walker sicherte zu, auch die zuständigen Stellen vom Bund (für den Bundesverkehrswegeplan zuständig) sowie vom baden-württembergischen Verkehrsministerium dazuzuholen:
„Ich möchte alle einladen, dass wir uns zusammensetzen und überlegen, was können denn Alternativen dazu sein, dass man hier eine Bundesstraße durchbaut.“
Das Niedermoor kann nur in Naturschutzprogramme des Landes aufgenommen werden, wenn der entsprechende Straßenbau aus dem Bundesverkehrswegeplan gestrichen wird. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber wir sind gemeinsam mit Jacob nun ein großes Stück zuversichtlicher, was die Rettung des Moores angeht! Und wir sind unglaublich beeindruckt, dass diese Entwicklung allein auf Jacobs Engagement rund um seine Naturtagebücher zurückzuführen ist – ein wirklich mistkäfermäßig-toller Erfolg!
© alle Fotos: Karin Huber privat



